beobachten und erinnern


Beobachte kleine Kinder.
Sie bleiben stehen, bücken sich, heben etwas auf, sind vertieft ins Entdecken. Nur wenige Schritte sind für sie bereits ein Abenteuer.
Ihren Wegen zu folgen ist erwärmend. Sie sind für alles offen.
Erinnere dich und gib dich dieser Magie und den Dingen hin, als ob sie ganz neu für dich wären.

Wenn wir uns darin "vertiefen", wie wundervoll sich eine Knospe entfaltet, kann alles von uns abfallen, was eben noch wichtig war.
Wir sind im Moment nah bei dem Gesehenen und gleichzeitig ganz bei uns selbst.
Das sind zeitlose Seins-Momente.

Du musst gar nicht weit reisen. Alles findest du bereits vor deiner Haustür.
Geniesse dein Staunen und Lächeln.

Als ich heute über das Geröll am Ostseeufer stolperte, den Blick aufmerksam am Boden, damit mir nichts Interessantes entgeht …  dachte ich darüber nach, wie ich das ANDERE SEHEN einem Gegenüber erkläre. Mir wurde dabei klar, es kommt eigentlich gar nicht auf ein tolles Bildergebnis an.
Das entscheidende ist der Moment des Entdeckens und die Nähe zum Gesehenen. Indem ich versuche, das zu erfassen, bin ich vollkommen auf das Neue, das Andere, das Ungewöhnliche eingestellt und gleichzeitig losgelöst von meiner sonstigen Umgebung. Dort liegt ein Schlüssel für die Wirkung auf uns.
Wenn dabei noch Bilder entstehen, die diesen magischen Moment wiedergeben und mit dem Betrachter geteilt werden können, ist das natürlich wunderbar.

Man könnte meinen, immer wieder Bilder zu machen lenke von der Intensität des Erlebens ab. Ich habe jedoch festgestellt, es verstärkt mein Erleben. Es verankert sich viel tiefer und nachhaltiger in meiner Geschichte.
Weshalb kann ich es nicht lassen, nach dem schönen Ungewöhnlichen Ausschau zu halten und Bilder zu machen? Ich dachte erst, es sei eine Sucht. Doch Sucht sucht etwas. Ich suche aber nicht. Es kommt ja zu mir … ich fühlte eine Antwort, als ich die Gedanken vertiefte.

Ich möchte so oft es geht BERÜHRT werden … und als ich das dachte, fühlte ich es.
Beim ANDERS SEHEN ist zuerst dieses berührt werden von etwas. Dann der Wunsch, den Moment festzuhalten. Die besten Bilder passieren so.

Ohne berührt zu sein gelingt keine gute Arbeit, glaube ich. Und Berührung, ob äußerlich oder Innen, tut jedem gut! Berührt werden, ab und zu dem inneren Kind folgen, die Dinge, ohne sie gleich in Schubladen abzulegen, wahrnehmen, ist etwas sehr lebendiges und sinnerfülltes.
In meinen Kursen kannst du das auch erleben.

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